WoW: Flächeneffekte per Makro direkt auf den Gegner - geht nicht? Geht doch!

Meistens ist das Zielen per Kreis nicht schlecht - gelegentlich kann es aber störend sein. 

Bisher ist es in WoW nicht möglich, positionierbare Flächeneffekte, beispielsweise Flammenstoß, Wilde Geister oder die Jäger-Fallen, automatisch auf einen Gegner positionieren zu lassen. Wie findige Spieler jetzt rausgefunden haben, ist das über einen Umweg allerdings doch möglich. Bug oder verstecktes Feature?

Es gibt in WoW eine ganze Reihe an Flächeneffekten, die ihr manuell in der Spielwelt platzieren müsst und nicht direkt auf den Gegner wirkt. In einigen Fällen ist das praktisch, da ihr etwa Wilde Geister oder Ursols Vortex nicht unbedingt auf einen Gegner, sondern in die Mitte eines Packs platzieren wollt. In anderen Fällen hingegen will es euch Blizzard nicht zu einfach machen - wenn es zum Beispiel darum geht, mit der Eisfalle einen Gegner zu treffen oder mit dem Heroischen Sprung direkt zum Feind zu gelangen. Daher ist es auch nicht möglich, diese Aktionen per "@target" direkt auf einen Gegner zu richten - bis jetzt.

Mit "@player" hingegen lassen sich solche Fähigkeiten schon lange auf die eigene Position platzieren. Viele Todesritter mit Tod und Verfall oder Paladine mit Aschenweihung wissen, wovon ich spreche. Das ist aber oft nicht optimal, da ihr es lieber direkt unter dem Gegner erscheinen lassen wollt.

@Player & @Cursor - mehr ging nicht

Klassische Flächeneffekte platziert ihr in WoW (jetzt kaufen ) normalerweise mit einem grünen Telemarker oder Zielkreis. In den meisten Fällen ist das auch vollkommen okay so. Allerdings kostet das hin und wieder auch unnötige Zeit. Denn ihr müsst die Taste drücken und anschließend noch den Kreis platzieren. Da geht schon mal eine halbe Sekunde verloren. Schneller geht es, mit einem @Cursor-Makro. Dabei wird der Zielkreis automatisch da platziert, wo ihr gerade euren Mauszeiger habt.

Das rettet einen aber nicht davor, wenn die Jäger-Falle mal wieder auf einem Ast landet oder das Tod und Verfall an irgendeiner virtuellen Decke liegt. Daher nutzen viele Spieler (vor allem Nahkämpfer) ein @Player-Makro. Damit erscheint die Fläche direkt unter dem eigenen Charakter. Bei vielen Fähigkeiten ist das perfekt - für Fernkämpfer aber eher nicht so.


Wilde Geister mit einem einzigen Klick passend platzieren? Funktioniert.

Wilde Geister mit einem einzigen Klick passend platzieren? Funktioniert.


Theoretisch gibt es zwar die Möglichkeit, @Target-Makros zu schreiben, um eine Attacke direkt auf das aktuelle Ziel zu wirken - in der Praxis sind die Flächeneffekte davon aber weitestgehend ausgenommen. Es ist also eigentlich unmöglich, ein Ursols Vortex, Flammenstoß oder Wilde Geister direkt unter einem Gegner zu platzieren.

Taste für Selbstzauber + Makro = WinWin

Die Einstellung findet ihr unter Optionen -> Interface -> Kampf. 

Die Einstellung findet ihr unter Optionen -> Interface -> Kampf.

Um die Restriktionen der Makros zu umgehen, so haben findige User bei wowhead herausgefunden, lassen sich die Modifier einsetzen. Ein Modifier ist eine Taste (Alt, Shift oder Strg), die in ein Makro eingebaut werden kann, damit ein Makro unterschiedliche Dinge macht - je nach gedrückten Modifier. Entspricht dieser nun dem Modifier für Selbstzauber, hebelt sich das System scheinbar selber aus. Dafür müsst ihr folgendes tun:

  • In den Interface-Optionen findet ihr den Punkt Kampf und dortrechts unten die "Taste für Selbstzauber". Stellt diese auf einen der drei Modifier ein.
  • Erstellt dann ein Makro, in dem ihr diesen Modifier mit @target und einer Flächenfähigkeit verbindet.

Beispielsweise:


#showtooltip Wilde Geister
/cast [mod:alt,@target] Wilde Geister


Legt ihr euch das Makro jetzt in die Leiste und haut bei gedrückten Modifier (hier die Alt-Taste) per Maus oder Hotkey auf das Makro, dann landen die Wilden Geister genau unter eurem aktuellen Ziel.

Das Ganze funktioniert mit sämtlichen Flächenangriffen von Wilde Geister bis zu den Fallen der Jäger. Außerdem lässt es sich natürlich mit diversen anderen Modifiern oder Makro-Bedingungen kombinieren, damit ihr flexibler seid.


#showtooltip Wilde Geister
/cast [mod:alt,@target][nomod,@cursor] Wilde Geister


Obenstehendes Makro lässt Wilde Geister bei gedrückter Alt-Taste unter dem Gegner erscheinen und bei nicht gedrückter Alt-Taste an der Position eures Cursors.

Ihr könnt auch zwei unterschiedliche Fähigkeiten in ein Makro bauen.  WoW: Flächeneffekte per Makro direkt auf den Gegner - geht nicht? Geht doch!

Kleine Einschränkungen

Die wichtigste Einschränkung ist sicherlich, dass ihr die Tastenkombination nicht vergeben haben dürft, damit der Modifier funktioniert. Liegt oben genanntes Makro auf der Taste 1 und ihr habt Alt+1 in den Tastaturbelegungen anderweitig zugewiesen, funktioniert es natürlich nicht.

Zudem ist es nicht möglich @target-Makros mit mehreren Modifiern zu verbinden, da ihr nur einen der drei Modifier als "Taste für Selbstzauber" auswählen dürft. Die anderen zwei Modifier können zwar im Makro untergebracht werden, aber eben nicht für "@target".

Bug oder Feature?

Bei Addons wie ElvUi findet ihr die Einstellung bei den Aktionsleisten. 

Bei Addons wie ElvUi findet ihr die Einstellung bei den Aktionsleisten.

Im PvE dient ein solches Makro vorwiegend dem Komfort und der Zeitersparnis. Eine halbe Sekunde gespart, nichts anklicken müssen und die Augen nicht unnötig weg von den wichtigen Sachen bewegt. Im PvP wird es aber richtig interessant. Eiskältefallen ohne zu Zielen direkt auf den Gegner, mit Ursols Vortex immer den Richtigen treffen und die Heilerkreise genau auf den Mitspieler platziert - das ist alles enorm stark.

Bisher ist unklar, ob Blizzard das als einen schwerwiegenden Bug ansieht und auf diese Entdeckung reagiert. Durchaus möglich aber auch, dass sie es einfach tolerieren oder sich dieser Möglichkeit vielleicht sogar bewusst waren. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch das Risiko, dass die Entwickler es als Exploit ansehen und mit Strafen dagegen vorgehen. Letzteres können wir uns zwar beim besten Willen nicht vorstellen, der Vollständigkeit halber sei es aber angemerkt: Benutzung des Bugs erfolgt auf eigene Gefahr.

Quelle: Buffed